"Wir 2015"
Gesellschaftsreflexion im Theaterprojekt am Leonardo da Vinci Campus
„Was ist eigentlich unser Problem?“ fragt ein Theaterstück, das von Schülerinnen und Schülern der Kurse Darstellendes Spiel und Kunst der 10. Jahrgangsstufe des Gymnasiums am Leonrado da Vinci Campus in Nauen entwickelt und auf die Bühne gebracht wurde.
Es legt seinen Fokus auf die zahlreichen Fragen und Befindlichkeiten, die sich in den Köpfen von Nichtgeflüchteten gegenüber Flüchtlingen auftun. Denn, so stellen die Schülern fest: Wir haben doch alles: Laptop, Latte Macchiato, Badewanne, Auto…. – trotzdem sind wir unzufrieden, wollen mehr. Aus diesem Gefühl wird Gier und dann Hass gegenüber denen, die gar nichts haben.
Der Projektauftrag lautete, einen aktuellen Stoff zur Zeitproblematik zu finden und diesen für die Bühne spielbar zu machen. Fündig geworden sind die Schüler über einen Hinweis von Til Schweiger auf facebook zu dem Artikel der Bloggerin Karen Scholz.
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten ihr Stück abnhand griffiger Fragestellungen:
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Wie kann man einen Prosatext auf der Bühne darstellen?
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Kann man Figuren über solch einen Text zeigen und wenn ja, wie?
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Wie zeigt man mit einfachsten Mitteln Haltungen, ohne plakativ zu demonstrieren?
Als Form wurde das AgitProp Theater der 20er/30er-Jahre des letzten Jahrhunderts gewählt; entstanden sind Szenen im Brechtschem-Stil.
Das Bühnenbild wurde vom Kunstkurs der 10. Klasse des Gymnasiums nach vorliegendem Text erstellt.
Das Stück wurde mehrmals auf dem Campus aufgeführt, u. a. in Anwesenheit von mehreren Politikern. In Auszügen spielten die Schüler dies im Landtag vor und erhielten großen Applaus. Die nächsten Stationen sind: Werder – vor ca. 400 SchülerInnen, Lehrer und Eltern im Rahmen eines Toleranztages. Darüber hinaus wird es auf dem Stadtfest in Falkensee im September aufgeführt – weitere Anfragen von Willkommensinitiativen liegen vor.