Alle Macht den Räten! Schülerpartizipation stärkt die Verantwortung der Schülerinnen und Schüler
SchülerInnen-Mitbestimmung wird an der CLUB OF ROME Schule "Max Brauer Schule" (MBS ) seit diesem Schuljahr so richtig groß geschrieben. Im Unterricht ist es schon lange gang und gäbe, dass SchülerInnen bei der Auswahl von Themen und Methoden sowie der Lösung von Konflikten mitwirken und Verantwortung für ihre Lernprozesse und die Gestaltung des Zusammenlebens in der Klasse übernehmen. Vielen Schülerinnen und Schülern, allen voran den Mitgliedern der SV (SchülerInnenvertretung), haben die Möglichkeiten zur Mitbestimmung bei Themen, die die ganze Schule betreffen, bislang nicht ausgereicht. Daher entwickelten sie im letzten Schuljahr in Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern eine Reihe von Ideen, die die Beteiligung und Verantwortungsübernahme von Schülerinnen und Schülern erweitern und erleichtern sollen. Bei der Gestaltung der Pausen, der Werkstätten, der Ausstattung, der Inhalte des Unterrichts, der Schulprojekte und Aktivitäten sowie der Räume wollen Schülerinnen und Schüler in Zukunft mehr mitreden und mitwirken – und das ist gut so.
Dafür wurden nun erstmals in den Abteilungen 5-7, 8-10 und der Oberstufe „Abteilungsräte“ gegründet, regelmäßige Versammlungen der gewählten Klassensprecherinnen und Klassensprecher aller Klassen. Hier können Anliegen, Probleme, Vorschläge und Ideen, die die Schülerinnen und Schüler in ihrem Schulalltag in den Abteilungen beschäftigen, diskutiert und entsprechende Initiativen gestartet werden. In Form des „Grundschulparlamentes“ hat so etwas schon Tradition an der MBS. In diesen Räten geht es um die hautnahen Themen und Problemen des Schulalltags der Schülerinnen und Schüler. Die Arbeit in den Abteilungsräten soll zeigen, dass Veränderungen tatsächlich stattfinden können, wenn Schülerinnen und Schüler Verantwortung mit übernehmen.
Die Ausweitung der Partizipation der Schülerinnen und Schüler begann bereits im letzten Schuljahr mit der Gründung des Oberstufenrates. Dieser konnte sich in verschiedenen Bereichen erfolgreich einmischen: Er nahm unter anderem Einfluss auf die Gestaltung der Sportwahlen, die Einführung des Online-Vertretungsplanes und die neuen Handy-Nutzungsregeln für die Oberstufe. Außerdem wurden erste Schritte zur Gründung eine selbstverwalteten Schüler-Cafés unternommen. Seine Aktivitäten fanden in enger Abstimmung und Begleitung durch die SV statt, die einige der Themen bereits vorbereitet und angestoßen hatte. Die SV, die jährlich von allen Schülerinnen und Schülern gewählt wird und zumeist aus sieben Mitgliedern besteht, wird in der Zukunft unter anderem die Arbeit der Vertretungsgremien koordinieren und gesamtschulische Themen im Blick behalten.
Die beiden neuen Abteilungsräte haben sich am Anfang dieses Schuljahres konstituiert und ihre Arbeit engagiert aufgenommen. Der Rat Jg. 5-7 will sich beispielsweise als erstes Thema den unbefriedigenden Zustand der Toilettenräume vorknöpfen. Die Räte tagen zur Zeit alle vierzehn Tage. Ziel ist es, den Themen, die in den Klassen zur Sprache kommen, auf Abteilungsebene Gehör zu verschaffen, Lösungen anzustoßen und die Ergebnisse der Räte wiederum in den Klassen zu diskutieren. So soll eine lebendige und demokratische Interessenvertretung stattfinden.
Erstmals fand in diesem Schuljahr als fulminanter Startschuss die Partizipationsfahrt statt: Ein großer Teil der Klassensprecherinnen und Klassensprecher der Jahrgänge 5-13 sowie die SV reisten für zwei Tage in eine Tagungsstätte nach Glückstadt, um sich kennen zu lernen, für die Arbeit des kommenden Jahres Visionen zu entwickeln und deren Umsetzung konkret vorzubereiten. Diese Reise war für alle ein motivierendes Erlebnis und die Rückkehrer hatten eine Menge an Themen und Ideen im Gepäck, die es nun anzupacken gilt.
Darüber hinaus soll in diesem Jahr die Präsenz von Schülerinnen und Schülern in den schulischen Gremien wie der Schulkonferenz, aber auch ihre Anwesenheit auf Konferenzen der Lehrer gestärkt und ausgebaut werden.
Wir freuen uns auf den neuen Einfluss, den engagierte Schülerinnen und Schüler in der Zukunft auf die Gestaltung des Schullebens haben werden, es werden sicherlich alle davon profitieren!